Inhalt: Die Gruppe 47 ist zu einem Markenzeichen geworden. Jeder nimmt Bezug auf diese von Hans Werner Richter 1947 ins Leben gerufene lose Schriftstellervereinigung. Jeder hat eine Vorstellung von ihrer Wirkung. Helmut Böttiger legt nun den ersten umfassenden Überblick über die Geschichte dieser Institution vor, die unseren Literaturbetrieb erfunden und die politische Öffentlichkeit Nachkriegsdeutschlands mitgeprägt hat. Bei näherer Betrachtung wird aber klar: Vieles von dem, was man zu wissen glaubt, verkehrt sich ins Gegenteil. Die Gruppe 47 war erstaunlich pluralistisch; Paul Celan hatte ihr seinen Erfolg zu verdanken; und wenn es eine Symbolfigur für die Mechanismen der Gruppe 47 gibt, heißt sie viel eher Hans Magnus Enzensberger als Günter Grass. Durch die Auswertung vieler bisher unbekannter Dokumente und Gespräche mit Zeitzeugen entsteht ein lebendiges Bild der Frühgeschichte der BRD: von den Schwierigkeiten, die Prägungen durch den Nationalsozialismus abzustreifen, bis zu einem neuen, prekären Wechselspiel zwischen Literatur, Markt und Mediengesellschaft, das bis heute anhält. Es ist an der Zeit, die Ursprünge kennenzulernen! Umfang: 480 S. ISBN: 978-3-641-09470-6
Inhalt: Wie liest man Arno Schmidt (und Literatur überhaupt)? ? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Analysen von Drews. Seine unverzichtbaren Einsichten bieten dem Schmidt-Leser, den es ins ?Meer der (hermeneutischen) Entscheidungen? verschlagen hat, Hilfestellung beim Navigieren, ohne zu suggerieren, er habe stets festen Boden unter den Füßen. Jörg Drews? stupende Kenntnis (nicht nur) deutschsprachiger Literatur des 20. Jahrhunderts ermöglicht es ihm, Schmidts "Zettel?s Traum", seine Benutzung der Psychoanalyse Sigmund Freuds oder seine Übersetzungen und ?Lesbarmachungen? der Werke von Edgar Allan Poe und James Joyce einzuordnen und etwa den Roman »Kaff auch Mare Crisium« als wichtigen Markstein für das Ende der »ersten Phase der westdeutschen Nachkriegsliteratur« herauszustellen. Umfang: 281 S. ISBN: 978-3-96707-126-9
Inhalt: Rede, daß ich dich sehe ? die sokratische Aufforderung deutet an, welches Ziel Christa Wolf mit ihren Büchern verfolgt: sich zu erkennen zu geben, »an die Wurzeln unserer Existenz vorzudringen«. In diesem Band sind es die Werke von Schriftstellerkollegen und bildenden Künstlern, denen sie sich zuwendet. Sie schreibt über Doktor Faustus und Thomas Manns Exil in Los Angeles, Schauplatz ihres großen Romans »Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud«. Sie erzählt von den Kassandra-Radierungen der Malerin Nuria Quevedo, von den Aschebildern Günther Ueckers zu Tschernobyl und vom legendären Carl friedrich Claus, der seine Sprachblätter in einer Aktentasche mit sich herumtrug. Sie zeichnet ein liebevolles Porträt von Uwe Johnson, ist streitbar für Günter Grass und entwirft beim Nachdenken über den »blinden Fleck« eine kurze Mentalitätsgeschichte der Deutschen und ihres Verhältnisses zur Literatur. In den Essays, Reden und Gesprächen der letzten Jahre, von Christa Wolf selbst ausgewählt, viele davon hier erstmals veröffentlicht, webt eine große Autorin unserer Zeit ein dichtes Netz des künstlerischen Dialogs, in dessen Zentrum wir ihr eigenes Werk sehen. Und wie nebenbei entsteht über den Weg der Kunst ein Bild unserer Verhältnisse, wie sie sind und wie sie auch sein könnten. Umfang: 208 S. ISBN: 978-3-518-78370-2
Inhalt: Verse verhalten sich zur Prosa wie Singen zum Sprechen, wie Tanzen zum Gehen, wie Festtage zum Alltag. Nicht nur jedes Wort, jeder Laut hat in einem Gedicht seinen festen Platz in einer vom Dichter geplanten Ordnung. Alle Kunst, auch die Dichtkunst, entsteht durch Abweichung vom Gewöhnlichen. Der Literaturwissenschaftler Hans Dieter Gelfert ergründet in 33 Schritten, was die Qualität eines guten Gedichts ausmacht. Er fragt nach dem Grund für das Vergnügen an Versen und demonstriert an 80 Beispielen aus den verschiedenen Genres von Hymne bis Haiku die Kunstmittel der Dichter und deren Wirkung auf die Leser. Sprachliche Dichte, innere Spannung, Vieldeutigkeit, Ambivalenz, Authentizität und Originalität lauten die Stichwörter. Und am Schluss verrät der Autor, was im Kopf eines Menschen geschieht, wenn sich das Durchschauen der komplexen Ordnung eines Textes in ästhetisches Vergnügen verwandelt. Umfang: 224 S. ISBN: 978-3-406-69730-2
Inhalt: Wolfgang Herrndorfs verbüffende Einsichten über Sprache, Kommunikation und Medien in seinem Bestseller tschick verbergen sich in aberwitzigen Dialogen. Klassische Sagen, Märchen, Abenteuer konterkarieren die Generation PlayStation. Identitäten befinden sich in Auflösung. Missverständnisse beherrschen den Raum. Leben und Sterben entrinnen der Wirklichkeit.Manfred Gessat schließt eine Lücke der akademischen Beiträge zu diesem vielschichtigen Erfolgsroman. Mit seinen Analysen nimmt er das gesamte Werk subtil unter die Lupe, liefert wertvolle Lesehinweise, entwirrt sorgsam verschlungene Pfade, lüftet Mehrdeutigkeiten und erkundet ihre Tiefen. Umfang: 112 S. ISBN: 978-3-96308-208-5
Inhalt: 90 Prozent Handwerk und 10 Prozent Geheimnis ? das sind die Zutaten zum erfolgreichen Schreiben. Den handwerklichen Anteil kann man lernen: Fritz Gesings Standardwerk führt ein in die Techniken des Schreibens, vermittelt Regeln und belegt sie mit Beispielen aus der Weltliteratur.Fritz Gesings ?Kreativ Schreiben? hilft Anfängern, sich in die Kunst des Schreibens einzuarbeiten, bietet aber auch Erfahrenen und Profis zahlreiche wertvolle Hinweise und Anregungen. Umfang: 464 S. ISBN: 978-3-8321-8790-3
Inhalt: In seinen vier Vorlesungen, die er als Lord Weidenfeld Lectures im Jahr 2019 in Oxford gehalten hat, setzt sich der Dichter Durs Grünbein mit einem Thema auseinander, das ihn seit jenem Augenblick beschäftigt hat, als er die eigene Position in der Geschichte seiner Nation, seiner Sprachgemeinschaft und seiner Familie als historisch wahrzunehmen begann: Wie kann es sein, dass DIE GESCHICHTE, seit Hegel und Marx ein Fetisch der Geisteswissenschaften, die individuelle Vorstellungskraft bis in die privaten Nischen, bis in den Spieltrieb der Dichtung hinein bestimmt? Will nicht anstelle dessen Poesie die Welt mit eigenen, souveränen Augen betrachten? In Form einer Collage oder »Photosynthese«, in Text und Bild, lässt Grünbein den fundamentalen Gegensatz zwischen dichterischer Freiheit und nahezu übermächtiger Geschichtsgebundenheit exemplarisch aufscheinen: Von der scheinbaren Kleinigkeit einer Briefmarke mit dem Porträt Adolf Hitlers bewegt er sich über das Phänomen der »Straßen des Führers«, also der Autobahnen, hinein in die Hölle des Luftkriegs. Am Schluss aber steht eine erste Erfahrung von Ohnmacht im Schreiben und die daraus erwachsende, bis heute gültige Erkenntnis: »Es gibt etwas jenseits der Literatur, das alles Schreiben in Frage stellt. Und es gibt die Literatur, die Geschichte in Fiktionen durchkreuzt.« Die renommierten Lord Weidenfeld Lectures sind seit 1993 einer der Höhepunkte im akademischen Jahr der Universität Oxford. Dazu eingeladen werden bedeutende Geisteswissenschaftler, Schriftsteller und Dichter. Zu den früheren Inhabern dieser Professur zählen George Steiner, Umberto Eco, Amos Oz und Mario Vargas Llosa. Umfang: 167 S. ISBN: 978-3-518-75342-2
Inhalt: Bilderbücher spielen nicht nur für die frühkindliche Bildung und Medienerziehung eine zentrale Rolle. In den letzten Jahrzehnten haben sich komplexe Formen der Interdependenzen von Bild und Text sowie eine lebhafte Rezeption der Bildenden Kunst bzw. medialen Kultur entwickelt. Dieser Band führt umfassend in das Bilderbuch als Buchgattung ein. Dabei steht die narratoästhetische Analyse in Bild und Text im Zentrum, die anhand zahlreicher Beispiele erläutert wird. Exemplarisch angewandt wird der Ansatz durch Beispielanalysen von ausgewiesenen Experten, die Bilderbücher und Apps, etwa Shaun Tans ?Die Regeln des Sommers?, untersuchen. Kapitel zur Didaktik des Bilderbuchs sowie ein Glossar zu wichtigen Begriffen und zur Fachterminologie runden den Band ab. Umfang: 306 S. ISBN: 978-3-8385-4826-5
Inhalt: Bilderbücher spielen nicht nur für die frühkindliche Bildung und Medienerziehung eine zentrale Rolle. In den letzten Jahrzehnten haben sich komplexe Formen der Interdependenzen von Bild und Text und eine lebhafte Rezeption der Bildenden Kunst sowie der Medienkultur entwickelt. Dieser Band führt umfassend in das Bilderbuch als Buchgattung ein, dabei steht die narratoästhetische Analyse in Bild und Text im Zentrum. Exemplarisch angewandt wird der Ansatz durch Beispielanalysen von Mareile Oetken, Annika Sevi, Mirijam Steinhauser und Michael Staiger, die verschiedene Bilderbücher und Apps untersuchen. Kapitel zur Didaktik des Bilderbuchs sowie ein Glossar zur Fachterminologie runden die Einführung ab. Die 2. Auflage wurde aktualisiert, ergänzt und um ein Kapitel zur historischen Entwicklung des Bilderbuchs erweitert. Umfang: 328 S. ISBN: 978-3-8385-5479-2
Inhalt: Die Phantasie ist überall dort zu Hause, wo Geschichten erzählt werden. »Heimatländer der Phantasie« ist eine Sammlung von Essays, Rezensionen und Glossen, die Salman Rushdie in den Jahren 1982 bis 1991 für bedeutende Zeitungen und Zeitschriften verfasst hat. Neben politischen und gesellschaftlichen Themen bilden Literaturkritiken einen Schwerpunkt. Rushdie setzt sich u.a. mit den Werken von Gabriel Garcia Manquez, Günter Grass oder Mario Vargas Llosa auseinander und reflektiert dabei auch seine eigene literarische Entwicklung. Denn die Phantasie ist überall dort zu Hause, wo jemand eine Geschichte erzählt ? auf wen könnte das besser zutreffen, als auf Rushdie, der zwischen den Kulturen lebt und sich durch das Schreiben eine Heimat zurückerobert? Umfang: 544 S. ISBN: 978-3-641-14411-1
Inhalt: Der Dichter und sein Kritiker ? eine wechselvolle Fehde und ein großes Stück deutscher Geschichte.Die »Zwangsehe«, wie Günter Grass sie einmal nannte, wurde offiziell am 1. Januar 1960 geschlossen: An diesem Tag besprach der damals 39-jährige Kritiker Marcel Reich-Ranicki »Die Blechtrommel« des gerade 32-jährigen Autors. Er verriss den Roman. Und so begann das wechselhafte, von Rivalität wie Respekt getragene Verhältnis der beiden herausragenden Protagonisten der deutschen Nachkriegsliteratur.1958 waren sie sich schon einmal im Warschauer Hotel Bristol begegnet ? und hatten beide bereits ein Leben hinter sich: Der eine war bei der Waffen-SS gewesen, der andere Überlebender des Warschauer Ghettos. Doch beide einte ihre große Liebe zur deutschen Literatur und ihr unbedingter Wille, ihr weiteres Leben dieser Literatur zu widmen. Und so lagen über ein halbes Jahrhundert der Auseinandersetzungen, zahlreiche Romane und Verrisse, Liebeserklärungen und Wut vor ihnen.Volker Weidermann erzählt so farbig wie schillernd von der wechselseitigen Abhängigkeit von »MRR« und »GG«, von Streit und Nähe, Empörung und Entspannung. Davon, wie auf den großen Eklat 1995, als Reich-Ranicki auf dem berühmt gewordenen Titelbild des Spiegels »Das weite Feld« von Grass buchstäblich zerreißt, 2003 ein versöhnliches Treffen folgt. Zugleich aber weitet Weidermann seine fulminante Doppelbiografie der beiden Könige der deutschen Nachkriegsliteratur zu einem grandiosen Panorama, in dem sich die Geschichte des 20. Jahrhunderts spiegelt. Umfang: 320 S. ISBN: 978-3-462-31768-8
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