Inhalt: 'In meinem Leben braucht sich nichts zu ändern. Wirklich nicht. In meinem alltäglichen. Mein augenblickliches ist ja nicht alltäglich', schreibt Inez Bliewernicht am ersten von sieben Tagen in ihr Siebentagebuch. Sie wohnt ja jetzt für eine Woche in einem Schloss, das jetzt allerdings nur noch als Jugendherberge dient. Und es scheint auch noch ein Geisterschloss zu sein. Inez entdeckt das alte Schloss und seine Geschichte, lernt natürlich auch die anderen Mädchen und Jungen kennen und freut sich, dass Heide Bliewernicht ihre Gruppe betreut. Obwohl sie sich wundert, dass sie beide den denselben Nachnamen tragen. Und dann gibt Heide auf eine Nachfrage zur möglichen Verwandtschaft keine Antwort. Aber später tauchen noch ganz andere Fragen auf. Ein Familiengeheimnis bringt Inez ziemlich aus der Fassung, Und dann ist plötzlich auch noch das Tagebuch verschwunden ... Das spannende Buch, das in einer sich inzwischen immer weiter entfernenden Zeit spielt, war erstmals 1984 im Kinderbuchverlag Berlin erschienen. Aber Achtung: Der Herbergsvater spricht Plattdeutsch. Umfang: 156 S. ISBN: 978-3-86394-074-4
Inhalt: »Diederich Heßling war ein weiches Kind.« Mit diesen Worten beginnt Heinrich Mann seinen vorseherisch genialen, satirischen Bildungsroman Der Untertan . Heßling ist der Prototyp des brutalen Spießers, der es im Deutschen Reich weit bringt. Charakterschwach und ängstlich, unterwirft er sich bereitwillig den wilhelminischen Autoritäten und tyrannisiert die Mitmenschen, wenn es ihm Vorteile verschafft. Demokratie und Menschenwürde bedeuten ihm nichts, lieber schwärmt er in schwarz-weiß-roter Schärpe lustvoll für den Kaiser. Heinrich Mann schuf mit seinem Roman das epochale Porträt des deutschen Opportunisten und zugleich das unübertroffene Sittengemälde der spätwilhelminischen Gesellschaft, die erst den Weltkrieg herbeijubelte und dann im Schützengraben unterging. »Das Herbarium des deutschen Mannes. Hier ist er ganz: in seiner Sucht zu befehlen und zu gehorchen, in seiner Roheit und in seiner Religiosität, in seiner Erfolgsanbeterei und in seiner namenlosen Zivilfeigheit.« Kurt Tucholsky Umfang: 509 S. ISBN: 978-3-458-76723-7
Inhalt: Professor Raat, von der ganzen Stadt Unrat genannt, ist ein lebensfeindlicher, drakonisch strafender Lehrer. Als er erfährt, dass drei seiner Schüler in der Spelunke »Der blaue Engel« die auftretende Sängerin und Barfußtänzerin Rosa allabendlich in der Garderobe besuchen, sieht er rot. Er stellt ihnen nach, verliebt sich stattdessen aber in die »bunte Weibsperson«, und heiratet die über ihren sozialen Aufstieg glückliche Künstlerin. Professor Raat verliert seine Stellung, wird geächtet und wandelt sich vom Tyrannen zum Anarchisten. Am Bürgertum rächt er sich durch die »Entsittlichung der Stadt«. In seiner Villa frönen die Kleinbürger dem Glücksspiel und der erotischen Libertinage ? bis Unrat selbst zu Fall kommt und die Stadt zur scheinbaren Ordnung zurückkehrt. »Was hier makabre Groteske ist, wurde 40 Jahre später beim Untergang der Tyrannen des Nazistaates millionenfach vergrößerte Wirklichkeit. Heinrich Mann hatte eine Vorahnung von der äußersten Enthemmung tollwütig gemachter Kleinbürger« Alfred Kantorowicz Umfang: 251 S. ISBN: 978-3-458-76722-0
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