Inhalt: Seit der Antike bilden die Routen, die heute unter dem Begriff Seidenstraße zusammengefasst werden, ein weitverzweigtes Verkehrsnetz,dessen Hauptstrang von Ostasien bis zum Mittelmeer reicht. Der Autor verfolgt dessen Spuren bis in die Gegenwartund rekonstruiert die Facetten eines Erbes, zu dem viele Völker und Kulturen beigetragen haben. Umfang: 128 S. ISBN: 978-3-406-72020-8
Inhalt: Eine Gesellschaftsdiagnose aus philosophischer Sicht voller überraschender Erkenntnisse Konservative Landbewohner mögen Hunde, moderne Städter lieber Katzen. Wutbürger sind eigentlich Ekelbürger. Angst macht nicht fremdenfeindlich. Politische Korrektheit ist ein Erkennungszeichen für Gruppenzugehörigkeit. Menschen leben dort streng religiös, wo es viele Parasiten gibt. Erkenntnisse wie diese präsentiert Philipp Hübl aus weltweiten wissenschaftlichen Untersuchungen. Seine Erklärung lautet: Emotionen prägen unsere moralische Identität und damit unsere politischen Präferenzen. Zwischen Traditionalisten und Kosmopoliten verstärkt sich die Polarisierung, wir leben in einer immer aufgeregteren Gesellschaft. Dabei geht es um die Frage, welche Werte ein gutes Leben ausmachen. Die Bruchlinien verlaufen zwischen Alt und Jung, Land und Stadt, Auto und Fahrrad, Tatort und Netflix, Vergangenheit und Zukunft. Wir sind der Aufregung aber nicht hilflos ausgeliefert, sondern in der Lage, selbst zu entscheiden, nach welchen Werten wir leben wollen. Umfang: 432 S. ISBN: 978-3-641-23227-6
Inhalt: »Historisch betrachtet brachte der Koran Frauen die Freiheit und das Recht.« (Benjamin Idriz) Frauenfeindlichkeit und Islam gehören für viele scheinbar zusammen. Daran gibt es nichts zu beschönigen, aber vieles zu ändern. Dass das möglich ist, zeigt dieses Buch, sogar ganz ohne nichtislamische Besserwisserei. Hier erklärt ein Imam, was er die Männer und Frauen in seiner Gemeinde über das Verhältnis der Geschlechter lehrt. Seine Quelle ist der Koran und sein Ziel ein Islam, der sich seines befreienden Ursprungs wieder bewusst ist. Ein erhellendes Buch für alle, denen an Debatte und nicht nur an Denunziation gelegen ist. Umfang: 192 S. ISBN: 978-3-641-24063-9
Inhalt: Was geht in einem Land vor, in dem Sicherheit von so überragender Bedeutung ist, dass sich eine Ärztin bereitwillig an einem Mordkomplott beteiligt, weil sie davon überzeugt ist, damit ihre Heimat zu verteidigen? Würden hochrangige israelische Politiker oder Militärs ein Mitglied einer Minderheit gegen den bloßen Verdacht des Hochverrats in Schutz nehmen? Fragen wie diesen spürt Eva Illouz in ihren Essays über Israel nach. Anhand aktueller politischer Entwicklungen und persönlicher Erfahrungen zeichnet sie ein drastisches Bild der israelischen Gesellschaft: Die zunehmende Identifikation mit Ethnie und Religion, so ihre These, droht deren liberalen Charakter zu unterwandern. Illouz? in Israel viel beachteten und kontrovers diskutieren Texte kombinieren scharfsinnige Analysen mit einem kompromisslosen Plädoyer für eine offene Gesellschaft ? eine dringend benötigte Stimme aus einer von Extremismus gezeichneten Region. Umfang: 150 S. ISBN: 978-3-518-73802-3
Inhalt: Im Dezember 2012 wird eine 23-jährige Studentin in einem Bus in Delhi zum Opfer einer Gruppenvergewaltigung. Ihr Tod kurz darauf löst wochenlange Proteste in Indien aus. Katharina Kakars bewegendes Buch erschließt uns die Lebensrealität der Frauen auf dem Subkontinent, die millionenfaches Unrecht erleiden, aber häufig auch unvorstellbaren Mut aufbringen, um sich zu wehren. Dabei kennt die Gewalt viele Gestalten: Ehrenmorde und häusliche Gewalt, Mitgiftmorde und Vergewaltigungen, die Abtreibung weiblicher Föten und die Tötung kleiner Mädchen sind in Indien an der Tagesordnung. Sucht man nach den Gründen, begegnet man zwei gleichermaßen erdrückenden Realitäten: den kulturell tief verwurzelten patriarchalen Strukturen und dem ökonomischen Überlebenskampf der unteren Schichten. Katharina Kakar zeichnet ein vielfältiges Bild der Welt indischer Frauen, die Lichtseiten eingeschlossen: So ist der berufliche Weg von gut ausgebildeten Frauen in Indien oft leichter als vielerorts im Westen. Die Heldinnen dieses Buches aber sind die Frauen, die sich findig und furchtlos gegen das Unrecht stellen. Umfang: 232 S. ISBN: 978-3-406-68316-9
Inhalt: Von den Römern als Barbaren gefürchtet,waren keltische Stämme jahrhundertelang die bedeutendsten Bewohner Europas. Sie waren kampflustig und tapfer, aber auch begabte Kunsthandwerker und Händler. Für das moderne Keltenbild gilt es,Mythos und Wahrheit zu trennen.Wie lebten die Kelten wirklich? Woran glaubten und wohin wanderten sie? Das reich illustrierte Buch zeichnet spannend und kenntnisreich die Spuren eines großen Volkes nach. »Das Buch ist ein Glücksfall.« Frankfurter Allgemeine Zeitung über »Die Geschichte der Germanen« Umfang: 272 S. ISBN: 978-3-593-40321-2
Inhalt: Das Leben als Mann ? zwei Insider packen aus Jochen-Martin Gutsch und Maxim Leo schreiben über das Leben als Mann. Sie spüren den großen Rätseln der Menschheit nach und antworten auf Fragen, die so wahrscheinlich noch nie gestellt wurden: Warum bereichern selbstgepflanzte Kartoffeln das Sexualleben? Warum sollte man unbedingt vermeiden, nach zwei Uhr morgens eine SMS zu senden? Warum denkt ein Mann beim Masturbieren nie an die eigene Frau? Einzigartige Einblicke in das Seelenleben des Mannes, geprägt von großer Ehrlichkeit, tiefem Ernst, viel Witz und Selbstironie. ISBN: 978-3-641-12406-9
Inhalt: Wissenschaftler, Schriftsteller, Melancholiker, Ästhet ? Claude Lévi-Strauss (1908-2009) hat nicht nur Wissenschaftsgeschichte geschrieben, sondern auch unseren Blick auf uns selbst und auf die Welt verändert. In ihrer preisgekrönten Biographie durchmisst die Historikerin Emmanuelle Loyer das Leben und den intellektuellen Werdegang des weltberühmten Anthropologen. Auf Basis bisher unveröffentlichter Quellen schildert Loyer fesselnd die Persönlichkeit und die Entwicklung von Lévi-Strauss: seine Kindheit im jüdisch assimilierten Elternhaus, seine vielversprechende Jugend- und Studienzeit sowie seine ersten politischen und intellektuellen Suchbewegungen. Es folgen die inzwischen legendäre Expedition ins Innerste Brasiliens, das Exil in Amerika, die Begründung des Strukturalismus. Nach dem Krieg und der Rückkehr nach Frankreich beginnt die Zeit des Schreibens, des Ruhms und der Ehrungen. Die Traurigen Tropen erscheinen und werden ein Welterfolg. Lévi-Strauss avanciert zu einem französischen Nationalhelden. Doch in seinen vielfältigen öffentlichen und politischen Interventionen bewahrt er sich stets den »Blick aus der Ferne«. Loyers Biographie erzählt von einem Leben als intellektuellem Abenteuer ? einem Abenteuer, das fortwirkt. Umfang: 1000 S. ISBN: 978-3-518-73777-4
Inhalt: Ella Maillart war, neben Annemarie Schwarzenbach und Nicolas Bouvier, die bedeutendste Reiseschriftstellerin der Schweiz. Jahrzehntelang lebte die gebürtige Genferin im Bergdorf Sinailles im Wallis. Als Nepal sich für Touristen öffnet, macht sie sich auf, um herausfinden, ob die Lebensgewohnheiten, die Sitten und Gebräuche der Walliser sich im Volk der Sherpa im Himalaya wiederfinden lassen. Wo sie auch hinkommt, trifft sie auf Neugier und Sympathie; sie beschreibt die Sherpas als Menschen mit viel Humor und spiritueller Hingabe, die gelassen die Entbehrungen ihres Lebens am Berg ertragen. Maillart verfasste einen anschaulichen, kurzweiligen Erlebnisbericht, mit beeindruckenden Fotos. Umfang: 184 S. ISBN: 978-3-312-01101-8
Inhalt: Die Schattenseite der Moderne. Um 1900 entsteht ein neues Leitbild: die vitale Persönlichkeit. Es ist der Anfang einer radikalen Mobilmachung, welche die ganze Gesellschaft erfasst. Rilke unterzieht sich einer Kräftigungstherapie: gymnastische Übungen, kalte Bäder, Waldlauf; sogar Holzhacken steht auf dem Programm. Auch Kafka sieht sich unter Zugzwang. In der Naturheilanstalt 'Jungborn' klettert er auf Bäume, pflückt Kirschen und nimmt - zu seinem Entsetzen - nackt auf einer Wiese Luftbäder. Thomas Mann bekämpft derweil seine Trägheit im Züricher Sanatorium Bircher-Benner. Und selbst Bismarck, der ein 'großartiger Fresser und Säufer' (Kafka) war, versucht es zur Abwechslung mal mit Obst und frischer Luft. Doch sosehr man die Gifte und Reize der Zivilisation abzuwehren sucht, der Mensch ist dem neuen Leben nicht gewachsen. Das Gespenst der Erschöpfung geht um, Untergangsbilder kursieren, Europa scheint am Ende. Unter den Neurotikern, Nervösen, Magenkranken und Depressiven wächst die Sehnsucht nach Erlösung und neuer Kraft, nach Seelenführern, Gesundheitsaposteln, Trainern und Ernährungsberatern. Auch für sie schlägt um 1900 die Stunde. Auf der Grundlage zahlreicher, teilweise bislang unbekannter Dokumente entwirft Wolfgang Martynkewicz ein provokantes Epochenbild, das Einblick in die Innenwelt einer von Überforderung und Erschöpfung geprägten Moderne gibt. Umfang: 398 S. ISBN: 978-3-8412-0666-4
Inhalt: »Wie kann eine Gesellschaft, die immer mehr von Ungleichheit und Wettbewerb bestimmt ist, dem individuellen Anspruch auf Lebenschancen noch gerecht werden? Und wie kann die breite Mittelschicht für ein solches Unterfangen gewonnen werden?« Die Mittelschicht? Das sind eigentlich (noch) die meisten von uns ? doch diese Gruppe steht immer stärker unter Druck. Sie schrumpft, ist mit wachsenden Ungleichheiten konfrontiert und erlebt eine Vermarktlichung vieler Lebensbereiche. Das Vertrauen in den kollektiven Aufstieg ist passé, die Statusangst wächst. Steffen Mau bündelt pointiert Befunde und Perspektiven zur Transformation der Mitte. Und er präsentiert eine Alternative zur Ungleichverteilung von Chancen und zur allgegenwärtigen Unsicherheit: den Lebenschancenkredit, ein Polster, das wir nutzen könnten, um uns weiterzubilden, soziale Risiken abzufedern oder Zeit für Pflege und Erziehung zu gewinnen. Umfang: 274 S. ISBN: 978-3-518-78040-4
Inhalt: Es war schon immer so, dass alles immer schlechter wurde. Ganz besonders gilt das aber für den Zustand unserer Sitten. Unzählige Bücher beschwören den Verfall der Manieren und den Untergang des Abendlandes. Sind wir wirklich so auf den Hund gekommen? Und wenn ja, ist unsere Gesellschaft tatsächlich bedroht? Thomas Mießgang untersucht hierarchische Zusammenhänge, in denen die Auflösung von Konventionen Emanzipation bedeutet. Er betrachtet Subkulturen, in denen die Negierung aller Regeln geradezu gefordert wird, wie es in der Rock- und Punkmusik und im Hip-Hop der Fall ist. Er analysiert Rituale des Feierns, in denen Exzess und Überschreitung erwünscht sind. Er beleuchtet die Rolle von digitalen Medien und sozialen Netzwerken. Und er fragt, was wir daraus lernen können. Ob wir nicht lange genug Türen aufgehalten, »bitte«, »danke«, »nach Ihnen«, gesagt haben und ob wir nicht die Chance hätten, aus diesen Ritualen der Unhölfichkeit einen neuen Umgang abzuleiten, der uns in eine bessere, demokratischere, gleichberechtigtere Welt führt, die ohne Heuchelei, leere Formeln und Duckmäusertum auskommt. Umfang: 212 S. ISBN: 978-3-95403-026-2
Inhalt: "Das Fest ist unverbrüchlich mit dem Gefühl verbunden, daß ?wir? Weihnachten schon immer so gefeiert haben - selbst wenn die Familientradition darin besteht, an Heiligabend Disney-Filme anzuschauen." Jedes Jahr reisen Millionen Menschen im Dezember hektisch nach Hause - um dort in aller Besinnlichkeit Weihnachten zu feiern. Obwohl alle auf Kommerz und Materialismus schimpfen, geben sie sich jede Mühe, Verwandten und Freunden mit teuren Geschenken ihre Liebe zu beweisen. Weihnachten steckt voller Paradoxien, mit denen sich Daniel Miller in seinem Essay über die Geschichte und Bedeutung eines Festes befaßt, das wie kein anderes dazu geeignet ist, den Kalender der Weltgesellschaft zu synchronisieren. Umfang: 62 S. ISBN: 978-3-518-78130-2
Inhalt: Dieses Lehrbuch bietet eine umfassende Darstellung des ethnografischen Forschungsansatzes. Es führt in die methodologischen Grundlagen, den Forschungsprozess sowie die konkreten Schritte der Forschungspraxis ein. Die Autoren zeigen, wie sich Ethnografen ihrem Feld annähern, Daten gewinnen und wieder auf Distanz zum Feld gehen, wie sie an Protokollen arbeiten, Überraschungen entdecken, Daten sortieren und Themen entwickeln. Es wendet sich an Studierende der Soziologie, der Ethnologie, der Erziehungswissenschaft, der empirischen Kulturwissenschaft und an alle Sozialwissenschaftler/innen, die Ethnografie treiben wollen. Prof. Dr. Georg Breidenstein ist Erziehungswissenschaftler an der Universität Halle-Wittenberg. Prof. Dr. Stefan Hirschauer und Prof. Dr. Herbert Kalthoff sind Soziologen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Jun.-Prof. Dr. Boris Nieswand ist Ethnologe und Soziologe an der Universität Tübingen. Umfang: 236 S. ISBN: 978-3-8385-5287-3
Inhalt: Die Geschichte des Menschen ist weit älter als die Erfindung der Schrift: Als der erste Frühmensch schöpferisch tätig wurde und einen Faustkeil formte, begann er zugleich seine Geschichte zu gestalten. Von diesem Zeitpunkt an nahm er unablässig Einfluss auf kulturhistorische und gesellschaftliche Verhältnisse und prägte die Lebensbedingungen während der nachfolgenden Jahrtausende.Hermann Parzinger führt mit seinem imposanten Werk den Leser durch die Welt unserer Vorfahren. Er beschreibt und erklärt die frühe Menschheitsgeschichte auf allen Kontinenten ? von der Menschwerdung in Afrika bis zur Entstehung komplexer ackerbäuerlicher Gesellschaften an den Ufern von Euphrat und Tigris, von Nil und Gelbem Fluss. Dabei tritt immer wieder eine anthropologische Grundkonstante hervor: Das beständige Streben des Menschen nach Verbesserung seiner Lebensverhältnisse in einer sich wandelnden Umwelt war die Triebfeder seines kulturellen Fortschritts.Dies gilt bereits für die frühesten Hominiden, die zielgerichtet Steingeräte zur Zerteilung von Aas herstellten ? ein erster Beweis ihres erwachenden Intellekts. Es gilt erst recht für den mit nochmals besserem Planungsvermögen ausgestatteten Homo erectus, der den Wandel vom Aasfresser zum Jäger vollzog und dem eine wahrhaft revolutionäre Innovation gelang ? die Beherrschung des Feuers. Und es gilt in geradezu dramatischer Weise für den Homo sapiens, der den Sprung zu kultureller Modernität vollzog: Nicht nur verbreitete er bis um 13.000 v. Chr. das spezialisierte Wildbeutertum von Afrika aus über die ganze Welt. In seinem Erfindungsgeist übertraf er zudem alle seine Vorfahren ? auch den Neandertaler, der als Erster das Jenseits entdeckte.Der Homo sapiens verhalf schließlich Kunst und Ritual zum Durchbruch, die uns mit wahrhaft monumentaler Wucht erstmals in dem 12.000 Jahre alten Heiligtum am Göbekli Tepe am Rande des Fruchtbaren Halbmonds begegnen. In dieser Weltregion gelingt bald darauf zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte der Schritt zur dauerhaften Sesshaftwerdung, die mit der Domestikation von Wildtieren und Wildgetreide einhergeht. Der Wildbeuter wird zum Bauern, der sich mit seinesgleichen in Dörfern zusammenschließt, die er das ganze Jahr über bewohnt. Vom Anwachsen der Siedlungen und der beginnenden sozialen Differenzierung der Bevölkerung bis zur Entstehung großer urbaner Zentren, deren Organisationsbedarf schließlich auch die Erfindung der Schrift notwendig macht, ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.In dem spannenden Buch Hermann Parzingers verbinden sich die zahllosen kleinen Schritte unserer Vorfahren zu der eindrucksvollen Wegstrecke, die der Mensch durch Jahrmillionen seiner Entwicklung zurückgelegt hat ? und mit der verglichen die Zeit der Schriftkultur nur als ein Wimpernschlag der Evolution erscheint. Umfang: 848 S. ISBN: 978-3-406-66815-9
Inhalt: Ein bisher ungeschriebenes Kapitel der Nachwendezeit.Im Herbst 2011 wurde bekannt, dass drei rechtsradikale Terroristen zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen ermordeten. Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe kamen aus Jena, sind etwa genauso alt wie Sabine Rennefanz, die in Eisenhüttenstadt ihr Abitur machte. Sie kommen aus gleichen Milieus und aus einer Generation: Sabine Rennefanz und die Mörder der Zwickauer Zelle. Ihre Leben könnten unterschiedlicher nicht sein. Und doch stellt sich Sabine Rennefanz die Frage: Ist da nicht etwas, was sie selbst mit Menschen wie Uwe Mundlos verbindet, ob sie es will oder nicht?Dieser Frage spürt Sabine Rennefanz in ihrem Buch nach ? ihrer Jugend in Eisenhüttenstadt, ihrem Leben nach der Wende in Hamburg, wo sie sich, wie sie heute sagt, »in eine seltsame Richtung« entwickelte und schließlich als Missionarin für eine evangelikale Sekte nach Russland ging. Ihre Spurensuche lässt Sabine Rennefanz entdecken, wie sehr sie damals von einem radikalen Gefühl beherrscht wurde, das in ihr gärte, das sie dazu brachte, in einen Kreuzzug gegen den Westen zu ziehen, das sie bleich werden ließ in Diskussionen mit West-Deutschen, das sie ihren Eltern entfremdete. Ein Dreibuchstabenwort: WUT. Eine unterschwellige, stille, heimliche Wut. Heute weiß Sabine Rennefanz: Es war nicht nur ihre Wut, sondern die Wut einer Generation. Sabine Rennefanz unternimmt eine Reise in die Nachwendezeit, die sich bis ins Heute spannt. Sie erzählt von einer jungen Frau, die damals den Halt verlor und anfällig wurde für radikale Ideen. Immerzu sucht sie dabei nach Verbindungen zu anderen, die abdrifteten. Sie will etwas über sich erfahren. Und über ihre Generation: die Eisenkinder. Umfang: 272 S. ISBN: 978-3-641-09223-8
Inhalt: Gott wirft Adam und Eva aus dem Paradies, die Arche Noah übersteht die Sintflut, und Jesus von Nazareth erweckt Tote zum Leben ? die faszinierenden Geschichten der Bibel sind fester Bestandteil unserer Kultur. Und doch stecken sie voller Rätsel und Widersprüche, die auch jahrhundertelange theologische Kontroversen nicht lösen konnten. Der Evolutionsbiologe Carel van Schaik und der Historiker Kai Michel legen nun erstmals eine verborgene Seite der Bibel frei. Sie lesen die Heilige Schrift nicht als Wort Gottes, sondern als Tagebuch der Menschheit, das verblüffende Einblicke in die kulturelle Evolution des Homo sapiens bietet. Und plötzlich beginnen die alten Geschichten in neuem Licht zu funkeln.Die Vertreibung aus dem Garten Eden markiert das wohl folgenreichste Ereignis der Menschheitsgeschichte: den Übergang vom Leben als Jäger und Sammler zum sesshaften Dasein mit Ackerbau und Viehzucht, das nicht nur zu Fortschritt, sondern auch zu Ungleichheit, Patriarchat und großen, anonymen Gesellschaften führte. Für die daraus resultierenden Probleme waren die Menschen aber weder biologisch noch kulturell gerüstet. Wie sie sich mühsam anpassten, wie sie versuchten, sich auf das bis dahin ungekannte Ausmaß menschlichen Leids in Gestalt von Ausbeutung, Krieg und Krankheiten einen Reim zu machen, das dokumentiert die Bibel auf erstaunliche Weise. Auch zeigt sie, woher das Bedürfnis nach Spiritualität stammt und weshalb die Menschen nicht schon immer die Angst vorm Tod umtrieb.Die Autoren nehmen uns mit auf eine Reise voller Überraschungen, die von Eden über den Exodus aus Ägypten bis nach Golgatha und zur Apokalypse führt. Dabei eröffnet sich eine neue Perspektive auf die kulturelle Evolution des Menschen und der Religion. Wir begreifen, warum viele der biblischen Probleme uns bis zum heutigen Tage beschäftigen und warum nicht wenige von uns eine Sehnsucht nach dem Paradies verspüren. Die Bibel ist tatsächlich das Buch der Bücher. Sie geht uns selbst dann etwas an, wenn wir gar nicht an Gott glauben. Umfang: 576 S. ISBN: 978-3-644-05281-9
Inhalt: Wer hat Angst vor der "Evalution"? So klug und engagiert heute über Diskriminierung debattiert wird, fällt auf, dass eine der wichtigsten Fragen ausgeklammert wird: Wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass Frauen um Gleichberechtigung kämpfen müssen? Zweitausend Jahre lang lieferte die Bibel die Antwort: Weil Eva eher der Schlange als Gott vertraute, müssen all ihre Nachfahrinnen den Männern untertan sein. Auch die Biologie schob lange den Frauen die Schuld zu: Sie seien nun mal das schwache Geschlecht. Kein Wunder, dass sich ein Eva-Tabu etablierte und die Evolution gemieden wird. Es könnte ja sein, dass etwas an der herrschenden Ungerechtigkeit «natürlich» wäre. Von wegen! Die Wahrheit über Eva, über die biblische wie die biologische, zeigt: Ohne die Frauen ist der Erfolg unserer Spezies nicht zu verstehen. Und ihre Unterdrückung war alles andere als Normalität. Die solidarische, wenn auch immer delikate Beziehung der Geschlechter ist unser evolutionäres Erfolgsgeheimnis.Carel van Schaik und Kai Michel nehmen in ihrem neuen Buch zwei Millionen Jahre Menschheitsgeschichte in den Blick. Sie zeigen, wie sich die Beziehung von Frauen und Männern entwickelte und was sie massiv ins Ungleichgewicht brachte. Neue Einsichten aus Evolutionsbiologie und Genetik, Archäologie, Ethnologie und Religionswissenschaft erhellen den komplexen Prozess, der die Frauen ins Leid stürzte, aber auch den Männern alles andere als gut tat. Die Erfolgsautoren studieren das Verhalten unserer Primaten-Verwandtschaft, inspizieren phantastische Steinzeitheiligtümer und durchforsten die Bibel. Sie zeigen, warum Treue eine männliche Erfindung ist und wieso Sexualität verteufelt wurde. Sie enthüllen, was bis heute Ehe, Familie und die Sphären der Macht kontaminiert. Die Wahrheit über Eva kann helfen, die Misere der Geschlechter endlich zu beenden. Umfang: 704 S. ISBN: 978-3-644-00327-9
Inhalt: ?Gewalt wird dadurch angefacht, dass man leichtgläubigen Leuten, die in die Hände von kundigen Fachleuten des Terrors fallen, ausschließliche Identitäten aufschwatzt.? Amartya Sen Identität kann eine Quelle von Stolz und Freude, Kraft und Selbstvertrauen sein ? und sie kann töten. Hemmungslos töten. Das geschieht, wenn Identität durch die Ausgrenzung von anderen Menschen zementiert wird und so Differenz in Hass umschlägt. Aber diese Identitäten sind Konstrukte und verabsolutieren einzelne Merkmale. Lange vor dem Aufstieg identitärer Bewegungen überall auf der Welt hat der indische Philosoph und Nobelpreisträger Amartya Sen in diesem Buch gezeigt, dass Identitäten niemals statisch sind und kein Mensch nur eine einzige Identität besitzt. Es hat bis heute nichts von seiner Aktualität verloren und legt überzeugend dar, warum die Einsicht in die universale Vielfalt der menschlichen Existenz der Schlüssel zu einer friedlicheren Welt ist. Umfang: 214 S. ISBN: 978-3-406-76260-4
Inhalt: Jeder von uns hat ihn, den Erzählinstinkt: Wir alle organisieren unser Gedächtnis, unsere Ziele und Wünsche, unser gesamtes Leben auf narrative Weise. Erzählend verorten wir uns in Zeit und Raum. Doch nicht nur Individuen, ganze Zivilisationen gründen auf Mythen, die Zusammenhang und Sinn stiften. Auf die Frage, was uns zu Menschen macht, gibt es viele Antworten: unser Verstand etwa oder die Fähigkeit zur Kooperation. Werner Siefer tritt den Beweis an, dass unsere Hilfsbereitschaft den Erzählinstinkt einst begründete. Eindrücklich zeigt er, warum eine gute Erzählung alles vermag: von der Überwindung persönlicher Krisen bis zur Schaffung des Weltfriedens. Umfang: 250 S. ISBN: 978-3-446-44474-4
Inhalt: Es gibt Begriffe, die wir für typisch deutsch halten: Heimat etwa oder Abendbrot. Sie müssen nicht eindeutig sein, um gemeinsame Assoziationen und Erinnerungen hervorzurufen. Jens Siegert ist nach fast dreißig Jahren in Russland überzeugt: Über solche typischen Begriffe lässt sich auch ein unmittelbarer Zugang zur russischen Kultur, Lebensweise und Politik gewinnen.Manche dieser 22 Begriffe sind bekannt, wie der Eintopf Borschtsch; manche missverstehen wir, wenn wir z. B. die Datscha für einen Schrebergarten halten. Andere sind uns gänzlich fremd oder haben hier und da eine andere Bedeutung, wie z. B. Demokratie oder Held. Nicht zuletzt gehört dazu auch das Prinzip, in dem sich Grundsätzliches mit einem achselzuckenden Relativismus verbindet."Im Prinzip Russland" eröffnet Einblicke in das russische Fühlen, Denken und Handeln. Indem er Verhaltensweisen und politische Entscheidungen aufschlüsselt, macht Siegert klar: Wer die Russinnen und Russen beim Wort nimmt, beginnt Russland nahezukommen. Umfang: 232 S. ISBN: 978-3-89684-588-7
Inhalt: Staat der Juden, Land der Rätsel: Einerseits eine hochmoderne Gesellschaft mit einer lebensfreudigen, liberalen Kultur, geht Israel derzeit durch eine der schwersten Krisen seit seiner Gründung. Der Friedensprozeß liegt auf Eis, das Land ist isoliert, im Alltag leben Juden und Araber mit wechselseitiger Verachtung nebeneinander her, und der eskalierende Kampf zwischen religiösen und säkularen Juden bedroht die Grundfesten der israelischen Gesellschaft. Ausgehend von Beobachtungen und Szenen des Alltags, eröffnet uns Carlo Strenger Einsichten in den Alltag und die Mentalität Israels ? engagiert und mit wacher Beobachtungsgabe, doch ohne Idealisierung und Dämonisierung. Strenger zeigt Israel als zerrissene Gesellschaft, die grundlegende Probleme der Identität noch nicht gelöst hat. Er versucht neue, zeitgemäße Antworten auf drängende Fragen des jungen Staates zu geben: Wie soll das Verhältnis von Staat und Religion, zwischen westlicher Weltoffenheit und nahöstlicher Tradition gestaltet werden? Wie können die Spannungen zwischen Einwanderungsgruppen aus grundverschiedenen Kulturen gelöst werden? Seine Betrachtung, die zugleich ein essayistischer Reisebegleiter ist, eröffnet einen umfassenden Blick auf die Widersprüchlichkeit Israels ? aber auch auf die Möglichkeit einer Wahrnehmung des Landes jenseits von Schuld, Gegenschuld und dem Kampf der Monotheismen. Umfang: 173 S. ISBN: 978-3-633-76450-1
Inhalt: RENAISSANCE EINES POLITISCHEN KAMPFBEGRIFFSOb rechts, ob links, ob bürgerlich, liberal oder öko: Seit Neuestem verwenden alle wieder das "H-WORT"! Ist HEIMAT ein gefährlicher Begriff, der in den Giftschrank POLITISCHER TABUWÖRTER gehört? Oder kann das Konzept heute tatsächlich eine KONSTRUKTIVE ROLLE in unserer Gesellschaft spielen? Die in Wien lebende Volkskundlerin und Philosophin ELSBETH WALLNÖFER gibt eine klare Antwort: Wir müssen den Begriff endlich aus seiner völkisch-nationalistischen Umklammerung lösen und PLURALISTISCH verstehen, dann ist die Heimat durchaus noch zu retten.VON DER KRANKHEIT ZUR IDEOLOGIESchon in der Antike beklagten Menschen den VERLUST ihrer Heimat ? wie beispielsweise der ans Schwarze Meer verbannte römische Dichter OVID. In der Neuzeit beschrieben Schweizer Ärzte dann erstmals das sogenannte "HEIMWEHVERBRECHEN": Immer wieder töteten Kindermädchen ihre Schützlinge, und zwar aus Kummer darüber, weit weg von zuhause zu sein. War also Heimat bis in die Moderne nur als Verlustgefühl greifbar, so begann die ROMANTIK damit, eine Verbindung von HEIMAT UND VOLK herzustellen. Damit war der Weg bereitet, aus einem individuellen Gefühl ein POLITISCHES KONZEPT zu schmieden.DAS BUCH ZUR STUNDEDie Männerbünde der deutschen NATIONALBEWEGUNGEN griffen die romantisch-völkische Interpretation auf und machten Heimat zu etwas EXKLUSIVEM: hier das angestammte Volk, dort die Fremden, die aus der "eigenen" Heimat ausgeschlossen bleiben. Angesichts der aktuellen politischen Debatten um kollektive Identität und "Leitkultur", um Geflüchtete, Migration und Asyl ist es hoch an der Zeit, die nationalistischen Wurzeln dieses Schemas zu hinterfragen. Elsbeth Wallnöfer zeigt uns Wege, HEIMAT(EN) NEU ZU DENKEN ? KENNTNISREICH, ORIGINELL und dabei stets VERGNÜGLICH ZU LESEN.**********************************************************************************"Seit Jahrzehnten erforscht die Volkskundlerin und Philosophin Elsbeth Wallnöfer das, was dem Menschen innewohnt."FALTER, Stefanie Panzenböck Umfang: 160 S. ISBN: 978-3-7099-3867-6
Inhalt: Was unterscheidet uns Menschen vom Tier. 'Westerman ist ein Meistererzähler, der mit Thriller-Effekten die Leser in seinen Bann schlägt.' Hans Christoph Buch, Die Zeit. In einer Höhle auf einer Insel im indischen Ozean wird 2003 ein fossiler Urmensch gefunden, der kaum einen Meter misst. Um ihn herum liegen Skelette ausgestorbener Tiere: Ratten, so groß wie Hunde, Elefanten so klein wie Ponys. Was sagt diese urzeitliche Welt darüber aus, wer wir sind und woher wir kommen? Frank Westerman reist zu den Vulkanhängen Indonesiens - und um die ganze Welt. In einer faszinierenden Mischung aus Reportage und Essay findet er auf spielerische Weise Antworten auf die großen Fragen: Was macht uns zu Menschen? Und tragen wir die Krone der Schöpfung zu Recht? Umfang: 288 S. ISBN: 978-3-8412-2600-6
Inhalt: Mögen Sie Rosenkohl? Lieben Sie Brokkoli? Oder ist Fleisch Ihr Gemüse? Dass die Geschmäcker verschieden sind, ist eine Binsenweisheit. Aber nirgendwo sind die Vorlieben und Abneigungen so ausgeprägt wie beim Essen und so immun gegen gute Argumente. Nicht nur Eltern wissen davon ein Lied zu singen. Warum ist das so? Und was können wir tun, um anders, besser, zu essen? Bee Wilson hat sich auf eine spannende Reise zu den Ursprüngen unserer Ernährungsgewohnheiten begeben, mit der neuesten Forschungsliteratur sowie ihren eigenen Erfahrungen als Mutter von drei Kindern im Gepäck. Sie hat mit Psychologen und Ernährungsexperten gesprochen, Schulkantinen besucht und zahlreiche »Essbiographien« zusammengetragen. Das Ergebnis ist so lehrreich wie ermutigend: Geschmack ist kein Schicksal. Welche Speisen wir mögen, ob wir essen wie ein Spatz oder wie ein Scheunendrescher, ist uns nicht in die Wiege gelegt. Wir lernen es, und zwar in der Kindheit, am Esstisch der Familie, unter Einfluss zahlreicher Faktoren. Und wir können umlernen. Bee Wilson zeigt uns in ihrem neuen Buch, wie das geht, ohne dabei aus den Augen zu verlieren, was vielleicht das Wichtigste ist: die Freude am Essen. Umfang: 479 S. ISBN: 978-3-518-75137-4
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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