Inhalt: Bei einem Festessen auf Schloss Bellevue begegnen sich die Blicke zweier Unbekannter. Wohl wissend, dass er dieser Frau körperlich nicht nahe kommen kann, beginnt der Mann einen Briefwechsel, der von Mal zu Mal drängender und leidenschaftlicher wird. Rezension: Martin Walser ist mit 85 Jahren als Schriftsteller produktiver denn je. Nach seinem umfangreichen religiösen Roman "Muttersohn" (ID-A 31/11) und 2 weiteren gewichtigen Büchern (ID-G 17/12 und ID-B 18/12) überrascht er nun mit einem ungewöhnlichen Liebesroman in Briefen. Ein Schriftsteller verliebt sich auf einem Empfang beim Bundespräsidenten in eine schöne (und ebenso wie er glücklich verheiratete) Theologie-Professorin und schreibt ihr danach einen Liebesbrief. Daraus entspinnt sich ein Briefwechsel, der beide einander näher bringt, aber auch wieder voneinander entfernt. Der emphatische und oft gespreizt wirkende Briefstil des Schriftstellers, der seine eigene Frau als "Heilige" verehrt und dennoch in dieser seltsamen Korrespondenz immer wieder "verrät", ist manchmal nur schwer erträglich. Walser wollte in diesem Roman offenkundig ausloten, was in der Liebe sagbar wird, wenn es keine Nähe gibt. Doch dieses Ausdrucksexperiment schöpft seinen literarischen Reiz einzig aus Walsers Sprachmächtigkeit und Formulierungslust. Das (vermutlich) kontroverse Kritikerecho wird für breiteres Interesse sorgen. ekz Systematik: SL Umfang: 270 S. Standort: Wals ISBN: 978-3-498-07382-4
Inhalt: Die Luftangriffe auf Dresden am 13. Februar 1945 erschüttern nicht nur eine ganze Stadt, sondern auch das Innenleben des noch jungen Alfred Dorns. Das Verbrennen der Fotoalben der Familie - angesichts Tausender toter Menschen, die die Stadt zu beklagen hat, wahrhaft eine Lappalie - sind für Alfred zutiefst schmerzhaft. Um über diesen, für ihn so dramatischen Verlust hinwegzukommen, beginnt er, sich um Ersatz für das Verlorene zu kümmern. Doch es bleibt nicht bei der Suche nach den verlustig gegangenen Bildern, denn für Alfred Dorn wird es zur wichtigsten Aufgabe in seinem Leben, alles vor dem Vergessen zu bewahren. Gegenstände, Bilder, gar einzelne Sätze dürfen nicht der Vergessenheit zum Opfer fallen. Hierfür recherchiert, forscht und archiviert er unermüdlich. Er hängt an der Vergangenheit wie an der Liebe zu seiner Mutter, die Gegenwart oder die Zukunft sind für ihn fast unerträgliche Zustände. Umfang: 668 Min. ISBN: 978-3-86231-794-3
Inhalt: "Muttersohn" ist ein Abenteuer, ein wilder, ein mit allen Daseinsfarben auftrumpfender Roman. Ein Roman darüber, was Liebe vermag, was der Glaube vermag, was Sprache vermag... Schlagworte:Familie Systematik: SL Umfang: 505 S. Standort: Wals ISBN: 978-3-498-07378-7
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